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CeBIT 2009

Da ich dieses Jahr unbedingt zum ersten Mal die CeBIT besuchen wollte, habe ich sofort zugeschlagen, als der Fachverband UBIT (Unternehmensberatung & IT) der niederösterreichischen Wirtschaftskammer ein sehr attraktives Angebot für einen Tagesflug unterbreitete. Besonders bedanken möchte ich mich bei Herrn Mag. Wolfgang Schwärzler, der Frischlinge wie mich an der Hand vom Flughafen Wien Schwechat zum CeBIT Messegelände und zurück geführt hat.

Im Folgenden möchte ich meine persönlichen Eindrücke wiedergeben, wenn dabei Marken, Produkte oder Technologien bevorzugt werden, die es Ihrer Meinung nach nicht verdienen, bin ich gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen - schreiben Sie mir!

Wenn Preise erwähnt werden, dient das nur zur Orientierung, sie entsprechen dem Bruttopreis zum Zeitpunkt der Entstehung des Berichts und unterliegen starken Schwankungen. Sie können aber die aktuellen Marktpreise für Consumer Geräte z.B. bei Geizhals ermitteln oder beim Hersteller erfragen.

My first CeBIT

Auf den einstündigen airberlin Flug nach Hannover folgt eine 20minütige Zugfahrt zur Messe, die S-Bahn verkehrt im 30-Minuten Intervall. Vom Bahnhof führt der Catwalk, eine Glasröhre mit je zwei Fahrsteigspuren und Fußwegen, über eine beachtliche Entfernung direkt zum Messegelände.

Der Übersichtsplan wird der wahren Größe des Messegeländes nicht gerecht, die Tatsache, dass es zwei Buslinien gibt, um zu weiter entfernten Hallen zu gelangen, vielleicht schon eher.

Allerdings war deutlich zu sehen, dass sich heuer weniger Aussteller als erwartet präsentierten, denn die Halle 18 schien auf den Orientierungstafeln noch auf, war aber geschlossen, und einige Hallen wurden durch eingezogene Wände künstlich geschlankt. Auch die in manchen Hallen anzutreffenden Conference Points vermittelten den Eindruck, als Lückenfüller zu fungieren. Einem Bericht der Zeitschrift c't vom 2.3.2009 entnahm ich einen Rückgang von 25%.

Mein Ziel war weniger das Besuchen bekannter Firmen, sondern das Finden von Produkten oder Lösungen, die ich bisher nicht kannte, also wollte ich alle Hallen zumindest durchstreifen, was mir - wenn auch knapp - gelang.

Unplugged

Einer der interessantesten Themenschwerpunkte war für mich die Netzwerktechnik - wer hätte vor einem Jahr noch gedacht, dass ich das als bekennender Server/Client Mann schreiben würde!

Bisher habe ich mit dem Begriff "Wireless" eher WLAN verbunden, doch er setzt sich auch für die kabellose Internetanbindung über UMTS immer mehr durch. Sichtbar wird das auch durch das Angebot von Consumer-Routern, die die über UMTS empfangenen Daten über Kabel oder WLAN an die Clients weiterleiten, wie z.B. der Netgear MBR624GU. Wer sein UMTS Modem bevorzugt stationär verwendet, z.B. auf Baustellen oder daheim, gewinnt hier neben mehr Unabhängigkeit vom UMTS Empfang auch zusätzliche Sicherheit durch NAT, das - einfach gesprochen - von außen nichts hereinlässt, was nicht angefordert wurde.

Ein sehr interessantes Gerät hat die Firma Zyxel im Programm: Der NWA-3500 ist eine Bridge zwischen dem 5GHz und dem 2,4GHz Band, ermöglicht also die Anbindung von "alten", noch nicht Wireless-N (IEEE 802.11n) fähigen Notebooks an einen im störungsärmeren 5GHz Bereich sendenden Accesspoint oder Wireless Router. Mit etwa EUR 250,- ist er aber kein Consumer-Gerät.

eee!

Die Firma ASUS ist mit Eee PC meiner Meinung nach der Erfinder der Netbooks (diese Bezeichnung ist Gegenstand eines Rechtsstreites), also extrem kleiner und leichter Notebooks. Im Gegensatz zu anderen Trendsettern (wie z.B. IBM mit dem PC) scheint ASUS aber fest entschlossen, sich in diesem Marksegment nicht überrollen zu lassen. Ist schon jetzt eine fast unüberschaubare Anzahl unterschiedlicher Netbook Typen mit Linux oder Windows XP Home Betriebssystem am Markt, gab es auf dem überdurchschnittlich gut besuchtem Stand die neuen Eee Top Modelle zu bestaunen. Diese integrieren die Eee PC Hardware in einen Touchscreen, designmäßig an Apple angelehnt (was ich als Kompliment verstehe), preislich aber schon ab EUR 500,- (ET1602, inklusive Keyboard und Maus) erhältlich. Modelle mit Akku (ET1603) sollen folgen, wahrscheinlich nur für kurzfristige Mobilität in Büro oder Wohnung. Zeitgemäße Spiele laufen auf dieser Hardware natürlich nicht.

Fotos und aktuelle Berichte finden Sie auf auf der Seite Eee PC News.

AstalaVista

Der eigentliche Microsoft Stand versteckte sich recht erfolgreich hinter dem zehnfach größeren Microsoft Business Partners Bereich und präsentierte Windows Home Server mit zugehörigen Hardwarelösungen, Windows Media Center und eine Windows 7 Demo. Was hier fehlte, aber anscheinend niemandem abging, war Windows Vista. Wenn es ein Gerät, einen Folder oder ein Plakat mit bzw. zu Windows Vista gab, so ist es mir jedenfalls nicht aufgefallen. Das mag aber auch an den in schwarzen Ministrickkleidern gewandeten Standbetreuerinnen gelegen haben, die sich auf schmalen Ledersofas an die Messebesucher kuschelten, um ihnen die Vorzüge des jeweiligen Produktes näherzubringen.

Thinner

Ein für mich interessantes Thema sind Thin Clients. Auf diesem Sektor hat sich meiner Meinung nach in den letzten Jahren nicht sehr viel getan, USB Anschlüsse, mehrere Monitore und Widescreen Unterstützung sind auf Desktop PCs inzwischen alte Hüte.

Durch VMwares VDI kommt wieder ein bischen frischer Wind in die Branche und Firmen wie Igel und rangee zeigten interessante Produkte auf ihren Ständen. Diese sind auch preislich attraktiv, das günstigste RDP-fähige Modell zum Einsatz an einem Terminalserver kostet bei rangee mit dem hübschen A3300S bei EUR 290,-.

Dot Print

Ein schon länger am Markt befindliches Produkt der Firma ThinPrint hat mir auch sehr gut gefallen: Die .print Server Engine ist eigentlich dazu da, um an einem Terminalserver hängenden Clients das Drucken über schmalbandige Leitungen zu erleichtern. Eine zweite Anwendung ist mir aber sofort eingefallen: Dadurch, dass auf dem Terminalserver ausschliesslich der ThinPrint Druckertreiber installiert ist, müssen die Treiber für einen neuen Drucker nur mehr auf dem Client installiert werden. Damit benötigt man bei Anschaffung eines neuen Drucker keinen Serveradministrator mehr, der den Treiber am Terminalserver einspielt.

Banzai!

Für mich überraschend war die Vielzahl an kleinen und mittleren Ständen asiatischer Aussteller, die eine Unmenge von nützlichen Dingen (und einigen, deren Nutzen sich einem nicht sofort erschloss) präsentierten. Irgendwie kam ich mir vor wie in einem lebendig gewordenen Pearl-Katalog, an dem ich auch nicht vorbeigehen kann, ohne ihn durchzublättern - es könnte ja etwas dabei sein, von dem ich noch gar nicht wusste, dass ich es unbedingt brauche.

Viele der Aussteller waren auf der Suche nach einem Reseller und bei einigen waren Firmenname und/oder Logo so gewählt, dass man erst auf den zweiten Blick den kleinen Unterschied zu bekannten großen Marken entdeckte, was dem Durchstreifen der Messehallen eine interessante Note verlieh.

Second Hand

Interessant ist auch das Angebot der Firma usedSoft, die z.B. von Firmen, die nach einem Versionsumstieg die alten Lizenzen nicht mehr benötigen, die "gebrauchte" Software kauft und dann mit einer Preisreduktion von bis zu 50% an Firmen oder Privatpersonen weitergibt.

Wenn Sie jetzt bereits daran denken, für Ihr Büro oder privat eine günstige Photoshop Lizenz zu erwerben, so muß ich Ihre Euphorie allerdings leider bremsen: Mindestbestellsumme ist EUR 2.000,-

Green IT

Das Thema "Green IT" war den CeBIT Veranstaltern eine ganze Halle wert. Diese fiel aber neben der hübschen - natürlich grünen - Innendekoration vor allem durch jede Menge freien Platz auf. Das kommt aber auch sicher daher, dass die Hersteller ihr Umweltbewusstsein lieber am eigenen Messestand zur Schau stellen als in einer eigenen Halle. So richtig präsent war das Thema aber nicht, wenngleich der Hersteller eines SPAM Filters Werbung damit machte, dass sein Produkt um soundsoviel Prozent weniger CO2 Ausstoss produziert als das der Konkurrenz.

Gute Hacker

Dem Thema Internet Security hatte sich die Fachhochschule Gelsenkirchen gewidmet. Zwei gut aufgelegte Herren demonstrierten in einer launigen Doppelconférence die Möglichkeiten, unvorsichtigen Menschen über Webseiten und Bluetooth Geld und Informationen aus der Tasche zu ziehen und ließen sich dabei auch durch kleine technische Probleme ihres Equipments nicht aus der Ruhe bringen. Sie widerstanden auch der Versuchung, die Zuhörer in Panik zu versetzen, und machten das auch mit einem abschließenden Zitat von Benjamin Franklin deutlich:

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

Nähere Informationen sind auf der Webseite des Instituts für Internet-Sicherheit zu finden.

Vermisst

Abschliessend möchte ich noch kurz erwähnen, was ich vermisst habe.

Die Firma DELL hatte keinen eigenen Messestand, sondern trat mit ihren Produkten an mehreren anderen Ständen in Erscheinung, z.B mit Serverschränken bei Rittal. Ebenso glänzte HP durch Abwesenheit.

Das Thema akustische Umweltverschmutzung ist bei NAS (Network Attached Storages, also in ein Netzwerk eingebundene autonome Festplatten, die Fileserver des kleinen Mannes sozusagen) noch immer keines. Obwohl diese Geräte meistens in einem Wohnraum stehen, produzieren Lüfter und Festplatte noch immer jede Menge Lärm. Wünschenswert wäre, dass ein handelsübliches NAS nicht lauter als ein Festplattenrekorder ist.

Die Firma APC ließ bei ihrem Messeauftritt den SOHO Bereich komplett links liegen. Außer einer vereinsamten BackUPS auf einem Besprechungstisch gab es kein Gerät unterhalb 10kVA.